Die norddeutsche Orgelschule

Deutschland hat im Bereich der Orgelliteratur eine wichtige Rolle gespielt, und dies gilt ganz besonders für den Norden des Landes, wo das Erbe des Niederländers Sweelinck angetreten wurde. In diesen protestantischen Landschaften entfalteten sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Talente von Meistern wie Praetorius, Scheidemann, Reinken oder Mattheson. Die Entwicklung erreichte ihren Höhepunkt in Lübeck, im außergewöhnlich vielfältigen Werk des großen Buxtehude, dem der junge Johann Sebastian Bach einen Besuch abstattete, um von ihm zu lernen (und die Hand seiner Tochter zu verschmähen).