Klavierkonzerte Nr. 1 & 2

Immer wieder fesselt Schostakowitsch die Fantasie seiner Hörer, indem er ganz unterschiedliche Tonsprachen miteinander konfrontiert und in ungewohnter Weise zueinander in Beziehung setzt. Das Ergebnis ist eine Musik mit zwei Gesichtern, die zum einen Lebensfreude und Ekstase zur Schau stellt, zum anderen aber auch oftmals ins Nichts abzustürzen droht oder sich mit einem Hauch von Todessehnsucht umgibt. Begleitet vom Mahler Chamber Orchestra unter der Leitung von Teodor Currentzis gelingt es Alexander Melnikov in den Konzerten op.35 und 102 meisterhaft, diese widerstrebenden Gefühle einzufangen, und vielleicht sogar noch eindringlicher – „mit entwaffnender Ernsthaftigkeit und furchtloser Geradlinigkeit“, wie er es selbst ausdrückt – an der Seite von Isabelle Faust in der Sonate op.134.